Nachhaltige Gebäudeautomation in denkmalgeschützten Gebäuden
April 15, 2024
Gebäudeautomation im Denkmalschutz: Wie das Bellevue Hotel Dresden mit EnOcean-Technologie Energiekosten senkt und Klimasteuerung modernisiert.
Eine moderne Gebäudeleittechnik ist ein zentrales Element einer energie- und kosteneffizienten Klimasteuerung in Gebäuden. Insbesondere in denkmalgeschützten Objekten erfordert eine nachhaltig funktionierende Gebäudeautomation viel Fingerspitzengefühl für die richtigen Produkte und Technologien. Bei der Modernisierung der Haustechnik und der Verbesserung der Raumklimatisierung im Bellevue Hotel Dresden setzen die Verantwortlichen auch auf Produkte, welche die Energy Harvesting-Technologie von EnOcean nutzen.
Haustechnik modernisieren und Raumklimatisierung effizient gestalten
Das Bellevue Hotel Dresden blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Es wurde zwischen 1723 und 1727 erbaut und ist der einzig erhaltene Gebäudekomplex der berühmten Großen Meißner Gasse. Zuletzt war es Schauplatz bedeutender Ereignisse, unter anderem im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989 oder beim G8-Gipfel im Jahr 2007. Der neue Eigentümer des heute denkmalgeschützten Hotels mit 328 Zimmern entschied sich für eine umfassende Modernisierung der Haustechnik. Besonderer Fokus lag dabei auf der Korrektur der manuellen Regulierung der Raumtemperatur über die Heizkörper sowie den in die Jahre gekommenen Gebläsekonvektoren. Diese waren auch bei Abwesenheit der Gäste in Betrieb, was nachweislich zu Energieverlusten führte. Die deutschlandweit tätige Arndt Badsanierung GmbH & Co. KG erhielt den Auftrag für die Installation energie- und kosteneffizienter Raumklimatisierungslösungen. Bei der Umsetzung vertraute das Unternehmen auf Raumthermostate und Heizkörperventile aus dem „EasySens“ Funksystem von Thermokon. Diese machen sich die Energy Harvesting-Lösung von EnOcean zu Nutze.
Integration der Raumklimatisierung in die Gebäudeleittechnik
„Der Schlüssel zur energie- und kosteneffizienten Gestaltung der Raumklimatisierung lag in der Entscheidung, diese mit modernster Technik zu versehen und in die Gebäudeleittechnik zu integrieren. Dadurch ist der technische Dienst des Hotels heute in der Lage, sämtliche Zimmerzustände und Gerätefunktionen zentral zu steuern“, sagt Mario Arndt, Geschäftsführer der Arndt Badsanierung. Um einen ressourceneffizienten Betrieb sicherzustellen, erfolgte unter anderem der Austausch der Gebläsekonvektoren durch Fancoil-Einheiten mit energieeffizientem ec-Motor und geringer Geräuschentwicklung. Die Steuerung von Heizkörpern und Fancoil-Einheiten wurde an den Präsenzmelder gekoppelt und erfolgt nun in Abhängigkeit vom Belegungsstatus der Zimmer. Erkennt der Präsenzmelder, dass ein Zimmer leer steht, wird über die Gebäudeleittechnik eine definierte Standby-Temperatur aktiviert. Bei Anwesenheit hingegen, wird die individuelle Steuerung durch den Gast vom System freigegeben.
„Wesentlich für das Gelingen der Automatisierung der Heiztechnik war der Einsatz der hochwertigen Sensorsysteme von Thermokon, insbesondere die Kombination aus dem Raumthermostat JOY mit Modbus-Schnittstelle und den EnOcean-basierten energieautarken elektronischen Heizkörperventilen SAB+ sowie Funk-Fensterkontakten SRW03“, betont Timon Deisel, Thermokon-Verkaufsleiter Deutschland. Mit seinem flachen Gehäuse, der Oberfläche aus kratzfestem Acrylglas und dem LCD-Display mit Hintergrundbeleuchtung fügt sich JOY in die Optik der Zimmer ein. Und es macht die Steuerung des Innenraumklimas einfach und präzise. Die Kommunikation mit der Gebäudeleittechnik findet über die integrierte Modbus-Schnittstelle statt. Funkbasiert und damit ebenfalls kabellos ist zudem die Vernetzung mit dem Heizkörperventil SAB+ und dem Fensterkontakt SRW03. Dank ihrer Ausstattung mit Solarzellen und intelligentem Energy Harvesting reduzierten die beiden Lösungen den Montageaufwand im Hotel auf ein Minimum. Durch die Eliminierung regelmäßiger Batteriewechsel senken sie zudem die Personalkosten des Hotels im laufenden Betrieb. Überzeugend sind darüber hinaus die Energieeinsparungen beim Lüften. Sobald die Zustandsüberwachung des Fensterkontakts ein geöffnetes Fenster erkennt, wird die Raumklimatisierung automatisch deaktiviert.
Mehrwert durch Energy Harvesting, batterielose Funkschalter und Fensterkontakt-Sensoren
„Bei diesem Projekt zeigen sich die Pluspunkte unserer Energy Harvesting-Technologie und unserer Sensorprodukte. So haben die Nutzung alternativer Energiequellen aus der Umgebung, wie in diesem Fall Temperatur, Bewegung und Licht, sowie unsere integrierten batterielosen Funkschalter und Fensterkontakt-Sensoren, die beispielsweise über geöffnete Fenster informieren, zur Steigerung der Energie- und Kosteneffizienz des Bellevue Hotel Dresden beigetragen“, bilanziert Markus Florian, CCO bei EnOcean. Einspareffekte wurden während der Modernisierung zudem über eine Reduktion von Ausfallzeiten, einer Einsparung der Verkabelung sowie durch eine externe Vorkonfektionierung der Komponenten erzielt. Zudem hatte Thermokon in Kooperation mit Wago ein Konzept erarbeitet, das auf der steckerfertigen Verkabelung der Komponenten via Winsta-Box basierte. So konnte die Inbetriebnahme in den Zimmern schnell, sicher und fehlerfrei per Plug & Play erfolgen.
Lösungen für Gebäudeautomation in Bestandsbauten
Das Gebäudeenergiegesetz 2024 (GEG) soll erneuerbare Energien im Gebäudebereich forcieren und bis zum Jahr 2045 die Nutzung fossiler Energieträger beenden. Eine besondere Herausforderung ist hierbei eine nachhaltige Gebäudeautomation in denkmalgeschützten Gebäuden, insbesondere mit der Verankerung einer energie- und kosteneffizienten Raumklimatisierung. Die Modernisierung der Haustechnik des Bellevue Hotels Dresden zeigt, welche Potenziale realisiert werden können. Dazu müssen alle Beteiligten zielorientiert und verantwortungsbewusst zusammenarbeiten. EnOcean wird gemeinsam mit seinen Partnern auch weiterhin Eigentümern und Mietern von Häusern, Gebäuden und Industrieanlagen mit wertigen Produkten und nachhaltigen IoT-Lösungen zur Seite stehen, insbesondere auch im Bereich der Nachrüstung und energetischen Optimierung von Bestandsbauten.
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Lichtwerk Christian Plaum
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